Wer ist eigentlich… Solid Snake?

Solid Snake heißt mit bürgerlichem Namen eigentlich David. Sein Name ist allerdings wohl das einzige Normale an der schleichenden Schlange. David kommt nämlich nicht per Geburt auf diese schöne Welt. Sondern er wird im Rahmen des „Les Enfants Terribles“-Projekts künstlich erschaffen, und zwar als genetischer Klon des größten Soldaten aller Zeiten, des Big Boss. Der hatte als US-Marine Legendstatus erreicht, Anfang der 1970er Jahre befürchtete die amerikanische Regierung allerdings, dass er abtrünnig werden oder dem US-Militär den Rücken kehren könne. Also baute man sich 1972 aus seiner DNA mit Solid Snake, Liquid Snake und Solidus Snake drei Abkömmlinge auf, die sein Erbe als ultimative Krieger in Diensten der Patriots antreten sollten. Die dubiose Geheimorganisation, deren Mitglieder die US-Regierung unterwandert hatten, zielte natürlich auf die Weltherrschaft – worauf auch sonst.

Zu Snakes erstem Einsatz kommt es 1995. Ein mysteriöser Söldnerstaat namens Outer Heaven hat sich zur globalen Bedrohung aufgeschwungen. Snake, Rookie bei der FOXHOUND-Einheit, wird entsandt, um die Geheimnisse der Militärnation zu lüften. Gleich sein erster Auftrag kennt keine Gnade und keine Pause. Durch Minenfelder und an bewaffneten Wachen vorbei schleicht und kämpft er, nur um schließlich dem Schatten seines eigenen Schöpfers gegenüberzustehen – Big Boss persönlich. Der ultimative Vater-Sohn-Konflikt endet mit Big Boss am Boden und Outer Heaven in Flammen.

1999 folgt die nächste Großmission. Zanzibar Land, eine abtrünnige Nation, nimmt den Weltfrieden als Geisel, indem sie das wissenschaftliche Genie hinter einer revolutionären Energiequelle entführt. Snake wird wieder auf den Plan gerufen. Im Stealth-Modus dringt er in die Festung ein, umgeht oder erledigt wahlweise alles, was sich bewegt, und findet sich erneut Angesicht zu Angesicht mit seinem genetischen Vorfahren wieder. Big Boss als Endboss, Teil zwei. Erneut bezwingt Snake seinen DNA-Stammvater, diesmal endgültig, so scheint es.

Fast Forward: 2005 ereignet sich der „Shadow Moses Incident”. Eine Gruppe von Terroristen, angeführt von keinem Geringeren als Snakes genetischem Zwilling Liquid Snake, übernimmt eine Nuklearanlage. Das AKW wird zum Paradies für Verrückte und Despoten. Snake infiltriert die Basis, legt sich mit riesigen Mechs, genetischen Experimenten und durchgeknallten Cyborgs an. Höhepunkt: der epische Bruderkrieg auf einem atomaren Schlachtfeld. Solid obsiegt gegen Liquid und zerstört den Metal Gear REX, den bislang größten Kampfpanzer auf zwei Füßen – inklusive Atomsprengkopf als Bewaffnung.

2007, nächster Akt. Diesmal ist die Big Shell-Ölplattform Bühne eines erneuten Terrorakts. Snake taucht ab und unter dem Radar auf, um Raiden zu unterstützen, einem jungen Rekruten der FOXHOUND-Einheit. Gemeinsam entlarven sie die düsteren Machenschaften der „Patriots“. 

Und dann 2014 – der finale Akt. Snake ist gealtert, das Haar grau, der Körper gebrechlich. Die Uhr tickt. Liquid Ocelot plant, die Kontrolle über ein weltweites Waffensteuerungssystem zu erlangen. Noch einmal wird der alte Stealth-Kämpfer reaktiviert. Er infiltriert Outer Haven, den schwimmenden Albtraum aus Metall und Waffen, stellt sich seinem alten Erzfeind in einem letzten Duell. Ocelot fällt, das Kontrollsystem wird zerschlagen, die Welt kann aufatmen. Seite an Seite drehen Snake und Papa Big Boss, erwacht aus dem Koma, jenem Urheber aller politischen Intrigen den Sauerstoff ab. Zeros Maske fällt, der Vorhang ebenso. Solid Snake darf in den wohlverdienten Ruhestand.