Wer ist eigentlich… der Prince of Persia?

Der antike Perserkönig Sharaman hat seinen Feldzug gegen den indischen Maharadscha erfolgreich beendet, dessen Armee besiegt und dessen Heiligtümer geplündert. Triumphierend zieht er in den Palast seines Verbündeten ein, dem Sultan von Azad. An seiner Seite dabei: sein jüngster Sohn, der Prinz von Persien. „Der Prinz kütt!“, würden wir in Köln sagen. Zum Geschenk für seinen Sultan hat Sharaman eine überdimensionale Sanduhr aus Indien mitgebracht, sein Sohn hantiert mit dem dazugehörigen Dolch herum. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf: Getäuscht durch einen verräterischen Wesir setzt der Prinz den Sand der Zeit aus dem Stundenglas frei. Die Folgen sind verheerend: Kämpfer verwandeln sich in mörderische Kreaturen, aus der Armee der Perser werden Horden von Sandmonstern. Der Prinz muss sich unter Anwendung all seiner akrobatischen Künste und an der Seite der entführten indischen Prinzessin Farah den todbringenden Fallen und Verfolgern stellen. Fatalerweise wird er dabei nicht nur gezwungen, seinen zum Sanddämonen mutierten Vater zu töten, sondern verliert auch die liebgewonnene Prinzessin an die Sand-Schikanen. Mit letzter Kraft schafft er es, zur Sanduhr vorzudringen und die Zeit zurückzudrehen. Alle unheilvollen Ereignisse sind rückgängig gemacht, der Prinz tötet den Wesir und klärt die Prinzessin rechtzeitig auf.  

Happy End? Nicht ganz: Die Inder nehmen Rache für den Überfall auf ihren Maharadscha, greifen ihrerseits das Königreich von Malik an, dem älteren Bruder des Prinzen. Der Prinz eilt zu Hilfe, kann jedoch seinen Bruder nicht davon abhalten, eine Sandarmee zu beschwören, die gegen die Eindringlinge vorgehen soll. Doch die Sand-Soldaten wenden sich gegen ihren Schöpfer, verwandeln den Palast in ein Todeslabyrinth. Erneut muss sich der Prinz durchkämpfen. Mit Hilfe eines Dschinns gelingt es ihm, den Fluch zu brechen und die Sandarmee zu besiegen – jedoch auf Kosten seines Bruders, der sich ebenfalls den Sandbösewichten zugewandt hat.

Sieben Jahre später, zurück in Babylon. Vater und Bruder verloren, von der Prinzessin verschmäht. Den Prinzen plagen Albträume. Er erfährt, dass ihm ein Schicksalswächter der Zeit nach dem Leben trachtet, weil er in Azad mit der Freisetzung des Zeitsandes die Zeitlinien durcheinander gebracht hat. Dem Prinz bleibt nur ein Ausweg: in die Vergangenheit reisen und die Entstehung des vermaledeiten Sandes der Zeit verhindern. Was ihm – nach diversen Abenteuern per Schiff, auf der Insel der Zeit und im Kampf gegen Golems und Greife – auch gelingt. Zumindest denkt er das, als er schlussendlich die Kaiserin der Zeit umbringt. Das Problem ist: Mit dem Tod der Zeit-Beherrscherin entsteht der Sand der Zeit erst, womit der Grund seiner Strapazen ad absurdum geführt ist. Dem Prinzen bleibt nur, sich seinem dunklen Selbst zu stellen und sein altes Ich vom dämonischen Zeitwächter töten lassen. So kehrt er den Lauf der Zeit erneut um, kann Kaileenas Leben nicht nur verschonen, sondern sie auch gegen den Zeitdämon verteidigen. Beide entkommen ihrem Schicksal, erneut. Zum letzten Mal? Mitnichten. 

Kaum zurück in Babylon müssen der Prinz und Kaileena nämlich feststellen, dass die Stadt verwüstet und der Wesir ihr neuer Herrscher ist – durch die Zeitumkehr zuvor hat der Prinz auch dessen Tod ungeschehen gemacht. Mit einem diabolischen Plan gelingt es dem Wesir, sich in Zurvan zu verwandeln, den Gott der Zeit: Er tötet Kaileena, setzt den Sand der Zeit erneut frei und macht sich unter Einsatz des Dolches selbst unsterblich. Für den Prinzen wird es jetzt richtig kompliziert, Thema Persönlichkeitsspaltung: Zwar kann der Prinz den Dolch zurückerobern, sein Arm ist jedoch vom Sand der Zeit infiziert. Diese Infektion lässt einen dunklen Teil seiner Persönlichkeit auferstehen, die dem Prinzen bei seinem babylonischen Befreiungskampf fortan zu Schaffen macht. Rache am Wesir oder Rettung für die notleidende Bevölkerung? Der Reihe nach muss der Prinz den gottgleichen Zurvan besiegen, das Vertrauen von Prinzessin Farah gewinnen – die auch wieder mitmischt – und sich schließlich im Finale furioso seiner dunklen Natur im Kampf um den Thron widersetzen. Des Prinzen Unternehmen gelingt – sein Reich ist vom Sand befreit, das Herz der Prinzessin erobert. De Prinz hät jewonne!